Grundlagen:
Rippen
Auch wenn man nicht immer mit An-
glizismen um sich werfen sollte, ist der
Begriff „Rippen“ mittlerweile so gän-
gig, dass man ihn unserer bescheidenen
Meinung
nach
getrost
verwenden
darf. Er bezeichnet das Kopieren von
Musik-CDs auf Festplatte. Man erhält
auf dem Computer eine Datei, die man
entweder mit einem Abspielprogramm
abspielen oder per Streaming an einen
sogenannt Streaming-Client schicken
kann, der den digitalen Datenstrom in
analoge Signale wandelt, die man über
seine Anlage wiedergeben kann. Wie
das geht, erklären wir ab Seite 75; so
ganz trivial ist das Rippen nicht, wenn
man es gewissenhaft angehen möchte.
Auf dem Mac empfiehlt sich das Programm „Rip", zu finden
auf sbooth.org, um CDs gewissenhaft einzulesen
Digitale
Signale
Abtastfrequenz
Die Abtastrate oder Samplingrate gibt
an, wie häufig ein analoges Signal ab-
getastet wird, um ein zeitdiskretes Si-
gnal zu erhalten. Man erhält eine Zah-
lenfolge mit einem zeitlich konstanten
Abstand, die das Audiosignal reprä-
sentieren. Der amerikansiche Wissen-
schaftler Claude Shannon hat 1948
das Abtasttheorem verfasst, das besagt,
dass ein Signal echt mehr als doppelt so
häufig abgetastet werden muss, wie die
höchste im Signal vorkommende Fre-
quenz es vorgibt, damit es rekonstruiert
werden kann. Aus diesem Grund wähl-
te man für Audiosignale eine Frequenz
von 44,1 kHz, was etwas mehr als dem
doppelten des vom menschlichen Ohr
wahrnehmbaren Spektrum entspricht.
Heute weiß man, dass es mehr als vor-
teilhaft ist, weit höher abzutasten, was
mittlerweile auch in erhöhtem Maß
getan wird. Allerdings kann man die
so erfasste Musik nicht mehr auf CD
bannen, da die nur bis 44,1 kHz spezi-
fiziert ist. Aber dafür haben wir ja heu-
te Festplatten.
Streaming
Als Oberbegriff für das Übertragen eines Datenstroms gebrauchen wir das Wort
„Streaming“ für unsere modernen Musikanwendungen immer häufiger. Wenn
Musik von einem Client empfangen und gleichzeitg wiedergegeben wird, ver-
wendet man diesen Begriff. Die Musik wird dabei nicht gespeichert, sondern in
Analogie zum Radioempfang nur wiedergegeben.
Bit
Jeder hat es schon oft gehört und weiß prinzipiell auch, wofür es steht: Es ist
die Bezeichnung für eine Binärziffer und kann nur den Zustand 0 oder 1 haben.
Außerdem ist das auch die Maßeinheit für die Datenmenge bei digitaler Speiche-
rung. So sprechen wir oft bei Musikdateien von einer Bittiefe von beispielsweise
24 Bit. Eine kleine Beispielrechnung zeigt, was das eigentlich bedeutet:
Jedes einzelne Bit kann zwei Zustände, nämlich 0 oder 1 annehmen
8
4
2
1
1
1
0
1
Alle mit 1 versehenen Zustände müssen jetzt addiert werden, folglich erhält man:
8+4+1 = 13. Insgesamt können mit den vier im Beispiel verwendeten Bits die
Zahlen 0 bis 15 dargestellt werden. W ir ersparen Ihnen weitere Rechnungen und
verraten einfach, dass mit 8 Bit 255 und mit 24 Bit ganze 16,8 Millionen Zustände
abgespeichert werden. Nun stelle man sich vor, man möchte einen bestimmten
analogen Wert in eine Binärzahl umrechnen. Man wird auf jeden Fall weniger
Rundungsfehler erhalten, wenn man sehr feine Abstufungen wählen kann. Und
die hat man nur zur Verfügung, wenn die Anzahl der Quantisierungsstufen mög-
lichst groß ist. Es ist wohl klar daraus ersichtlich, dass ein derart fein unterteiltes
Signal einen viel besseren Dynamikumfang haben muss.
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